Traurige Frau mit Depression. Traurige Frau mit Depression.

Psoriasis kann die Lebensqualität beeinträchtigen und die Psyche belasten

Oft geht Psoriasis durch die Krankheit an sich sowie die damit verbundenen alltäglichen Beeinträchtigungen und psychischen wie sozialen Problemen mit einer verminderten Lebensqualität einher. Auch Schamgefühl, geringes Selbstwertgefühl, Stigmatisierung bis hin zu psychischen Erkrankungen, wie einer Depression, sind bei Psoriasis-Patient:innen keine Seltenheit.Kouris A et al. Psychiatriki. 2017;28:54-59. Mehr dazu und wo du Hilfe bekommst, erfährst du hier.

Psoriasis kann die Lebensqualität (stark) beeinträchtigen

Jede Psoriasis (Schuppenflechte) äußert sich individuell und jede:r Betroffene geht damit anders um – so ist auch der Einfluss auf die Lebensqualität von Person zu Person verschieden. Bei vielen ist die Lebensqualität allerdings durch die Krankheit an sich sowie die damit einhergehenden alltäglichen Beeinträchtigungen und psychischen wie sozialen Probleme vermindert.Kouris A et al. Psychiatriki. 2017;28:54-59.  Laut einer Studie ist der Einfluss der Psoriasis auf die Lebensqualität der Betroffenen teils ebenso ausgeprägt wie der von anderen chronischen und zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Herzerkrankungen.Rapp SR et al. J Am Acad Dermatol. 1999;41:401-407.

Für das Ausmaß der verringerten Lebensqualität spielen verschiedene Faktoren eine Rolle u. a. das Alter, das Geschlecht, der Schweregrad der Psoriasis, die betroffenen Körperareale, Beeinträchtigungen (etwa beim Laufen durch den Befall der Fußsohlen), Symptome wie Juckreiz, die Begleiterkrankungen, die psychische Belastung und die Sichtbarkeit der betroffenen Hautstellen. Treten die Plaques etwa im Gesicht oder an den Händen auf, ist das für viele schlimmer als beispielsweise am Bauch, wo die Hautveränderungen gut zu verbergen sind.Kouris A et al. Psychiatriki. 2017;28:54-59. Weltgesundheitsorganisation. Deutsche Übersetzung des „Global Report on Psoriasis” 2016 der Weltgesundheitsorganisation durch PsoNet e. V.

Ferner sind der persönliche Umgang mit der eigenen Krankheit sowie die Reaktionen des sozialen Umfelds entscheidende Faktoren. Viele Betroffene haben mit Stigmatisierung zu kämpfen.Kouris A et al. Psychiatriki. 2017;28:54-59.

Schuppenflechte kann sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken

Im alltäglichen Leben fühlt sich ein Großteil der Betroffenen durch ihre Psoriasis in folgenden Bereichen beeinflusst:Weltgesundheitsorganisation. Deutsche Übersetzung des „Global Report on Psoriasis” 2016 der Weltgesundheitsorganisation durch PsoNet e. V. Dubertret L et al. Br J Dermatol. 2006;155:729-736.

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Wahl der Kleidung

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Häufiges Wechseln und Waschen der Kleidung

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Badroutine (aufwendiger und dauert länger)

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Sport, Schwimmen

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Schlaf

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Arbeit, Ausbildung

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Soziale Kontakte

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Liebesleben

Psychische Probleme und Erkrankungen sind keine Seltenheit

Die chronischen Beschwerden, die für andere sichtbaren Plaques und generell der Alltag mit Psoriasis können die Psyche belasten. Dabei ist der Leidensdruck individuell. Manche Betroffene kommen mit ihrer Krankheit gut klar, andere belastet sie mäßig und wieder andere so stark, dass sie psychische Probleme oder Erkrankungen entwickeln.

Einige Betroffene versuchen, ihre Krankheit zu verstecken, ziehen sich sozial zurück, werden depressiv, trinken übermäßig viel Alkohol oder entwickeln eine Angststörung oder andere psychische Erkrankung. Teils geraten die Betroffenen in einen Teufelskreis, da psychischer Stress (sowie auch Alkohol und eine Depression an sich) die Psoriasis verstärken bzw. zu einem neuen Schub führen kann. Die verstärkten Psoriasis-Beschwerden erhöhen dann wiederum die psychische Belastung.Kouris A et al. Psychiatriki. 2017;28:54-59.   

Psychische Probleme ernst nehmen

Wichtig ist daher, Anzeichen einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung frühzeitig wahrzunehmen, ernst zu nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sodass der Teufelskreis gar nicht erst in Gang kommt bzw. schnell durchbrochen wird.

Heutzutage stehen Betroffenen hierfür eine ganze Reihe von verschiedenen Behandlungsoptionen zur Verfügung, die je nach den individuellen Bedürfnissen oft auch kombiniert werden können: u. a. Verhaltenstherapie, Gruppentherapie, Online-Programme, progressive Muskelentspannung und Psychopharmaka.

Psoriasis geht bei einem Teil der Betroffenen u. a. einher mit:Kouris A et al. Psychiatriki. 2017;28:54-59.

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Schamgefühl und Verlegenheit

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Verringertem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

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Dem Gefühl, nicht attraktiv genug zu sein, und beäugt zu werden

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Sozialem Rückzug

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Frustration und Wut

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Schuldgefühl

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Dem Gefühl der Hilflosigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit

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Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung ebenso wie erlebter Stigmatisierung und Ausgrenzung

WICHTIG

Trau dich und hole dir Hilfe

Wenn es dir psychisch nicht gut geht, hole dir Hilfe. Sprich deinen Arzt oder deine Ärztin darauf an. Du kannst dich auch ohne Überweisung an eine Psychotherapeutin bzw. einen Psychotherapeuten wenden. Gespräche über ihre Sorgen, eine Psychotherapie und der Austausch mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe können Betroffenen helfen, mit ihrer Psoriasis selbstbewusster umzugehen und die damit verbundenen psychischen Belastungen besser zu bewältigen.

INFORMATION

Hilfe bei der Therapieplatz-Suche

Bei der Suche nach einem Psychotherapieplatz unterstützt dich dein Arzt bzw. deine Ärztin, deine Krankenkasse sowie die Kassenärztliche Vereinigung (Terminservicestelle unter der Telefonnummer 116 117 oder unter www.kbv.de). Schaffst du es psychisch nicht, dich darum zu kümmern, bitte eine:n Angehörige:n, Freund:in oder gute:n Bekannte:n, dich zu unterstützen. Eine Überweisung benötigst du nicht.

IM NOTFALL

Wo du in einer akuten Krise Hilfe findest

Wenn du dich in einer akuten psychischen Krise befindest, solltest du unbedingt gleich Hilfe in Anspruch nehmen. Die anonyme Telefonseelsorge ist kostenfrei unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 zu jeder Uhrzeit erreichbar. In Notfällen, z. B. bei suizidalen Gedanken, wähle den Notruf unter 112 oder suche eine nahegelegene psychiatrische Klinik auf.